Warum man nicht vorschnell auf die “Boomer-Fossile” schimpfen sollte.

Heute geht es um eine Objektmanagerin in einer Immobilienverwaltung. In ihrer aktiven Zeit betreute sie riesige Wohnanlagen mit vielen hundert Wohnungen. Sie wollte über ihr Pensionantrittsalter hinaus arbeiten, konnte sich aber partout nicht mit dem neuen CRM-System anfreunden.

Das war super, toll und geil, so hatten es ihre Chefs versprochen. Unsere Objektmanagerin fand das nicht. Während ihre Kollegen mit Excel-Listen arbeiteten, hatte sie über die Jahre fein säuberlich alle Adressen, Kontakte und Telefonnummern auf ihrer Schreibtischunterlage notiert. Die hatte sie immer bei der Hand. Zugegeben, sie war nicht gerade technologieaffin.

Ihre Chefs beharrten auf dem neuen CRM, die Kollegen fügten sich. Die Objektmanagerin flüchtete in die Pension.

Den Sommer über bestimmten Italienreisen, Tomatenzüchten und Marmeladeeinkochen ihr Leben. Dann ereilte sie der Hilfeschrei ihrer Ex-Chefs. Nichts ging mehr. Jeder CRM-Zugriff auf die Objektdaten dauerte ewig. Die Excel-Listen waren gelöscht worden. Ob sie – zu einem exorbitant hohen Stundensatz – Ordnung ins Chaos bringen könnte?

Aber gerne, antwortete unsere Objektmanagerin. Dann zog sie unter einem Stapel Zeitungen ihre alte Schreibtischunterlage hervor. Die hatte sie nämlich mitgenommen. Als Souvenir.

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