Ich merke, meine launigen Reisegeschichten interessieren euch mehr als meine sorgfältig elaborierten Management- & Karriere-Artikel. Na gut, eine habe ich noch: das Mysterium mit den Hotelhandtüchern.

In den meisten Hotelzimmern stehen im Bad kleine Aufsteller. Die besagen, wenn man ein Handtuch länger benutzen will, soll man es am Haken hängen lassen. Will man es getauscht, soll man es auf den Boden werfen. Daneben ist immer ein Smiley gemalt oder ein lachendes Männchen oder ein grünes Blatt oder ein salbungsvoller Spruch á la „Zum Wohle der Umwelt“.

Bloß: Die Zimmermädchen tauschen die Handtücher auf jeden Fall. Auch wenn sie am Haken hängen. Ich weiß nicht warum. Manchmal rede ich mit ihnen, sage ganz freundlich, dass ich mein Handtuch gern mehrere Tage benutze und es daheim auch nicht täglich wechsle. Sie nicken zustimmend – und tauschen es.

Ich habe die Hoteliers gefragt. Sie schworen Stein und Bein, die Umwelt liege ihnen enorm am Herzen, die Zimmermädchen seien selbstverständlich angewiesen, nur am Boden liegende Handtücher zu wechseln. Am Abend waren meine Handtücher getauscht. Sie hingen am Haken.

Falls mir jemand dieses Mysterium erklären kann, nur zu. Tatsächlich haben seine Wäscheberge einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Kosten eines Hotels.

Die Zimmermädchen haben wohl andere Motive. Bloß welche?

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