Ich habe meinen Heimflug gebucht. Ein einfacher digitaler Prozess, nicht wahr?

Ich spare euch die Details, am Ende kam heraus: Ich darf in den Flieger, mein Koffer nicht. Ein Bug im Buchungsprogramm. Die beteiligten Fluglinien (eine davon ist rot-weiß-rot) schieben einander die Schuld zu. Ändern können sie es nicht.

In diesem halben Jahr in Kanada habe ich einige solcher „Bugs“ erlebt. Sie ließen sich überlisten, wenn ich Menschen fand, die wussten, wie es geht. Wenn nicht, bin ich auch manchmal ordentlich in der Tinte gesessen (zum Link hier klicken).

Nun sind digitale Prozesse in der Touristikbranche alt und bewährt. Warum funktionieren sie auf einmal nicht mehr? Was ist anders?

Erster Ansatz: Vor Corona es gab genug erfahrene Leute, die das System beherrschten. Jetzt arbeiten sie in besser bezahlten Branchen und die Rookies kennen sich nicht aus. Außerdem sind sie zu wenige und sehen so aus, als würden sie jeden Moment das Handtuch werfen.

Zweiter Ansatz: Digitalisierung und Automatisierung greifen um sich, das ist ja auch in Ordnung so. Damit steigt allerdings auch die Wahrscheinlichkeit von Bugs. Wer sagt denn, dass die Programmierer noch durchblicken? Dass sie – oder die KI im Hintergrund – nicht längst vor der schieren Komplexität kapitulieren?

Fakt ist aber, wir sind von diesen Systemen abhängig. Ohne sie geht gar nichts mehr (ich rede jetzt nicht mehr von der Touristikbranche allein). Für mich ist die Konsequenz, dass ich mir zurück in Wien analoge Back-ups aufbauen werde, wo immer das noch möglich ist. Weil auch schlimmere Dinge passieren können als ein zurückgelassener Koffer.

Auf die will ich vorbereitet sein.

Jetzt kommen ein paar Fotos aus Vancouver, das mit Wien um den Status der “lebenswertesten Stadt der Welt” rittert. Zu Recht. Das ist die City.
Das viele Wasser rundherum macht etwas mit der Stimmung. Hier seht ihr das BC Place Stadium vom Science Center aus. Rätsel: Auf diesem Bild hat sich ein Reiher versteckt. Wer findet ihn?
Das ist das Science Center, wo großen und kleinen Kids Naturwissenschaft nahegebracht wird. Den T-Rex gibt’s gratis dazu.
Zum Beispiel weiß ich jetzt, dass ich so schwer bin wie ein Ameisenbär.
Und dass mein Gesicht und Hals nicht durchblutet sind, meine Hände aber schon.
“Jemand” hätte große Freude an diesem Bild. Beachtet bitte das gebogene Haus im Hintergrund. Sieht aus wie ein angebissener Apfel.
Über diese Brücke geht’s nach West-Vancouver, wo ich lebe. Einen besseren Platz hätte ich nicht finden können!
An diesem Strand verbringe ich meine Tage. Und arbeite! Ich schreibe wie verrückt – es gibt noch viel zu tun. Die Wildgänse kennen mich schon. Die Brücke im Hintergrund ist dieselbe wie vorhin aus dem Bus fotografiert. Und die bewaldete Insel ist der Stanley Park, ein alter Zedernwald mitten im Stadtgebiet.
Hier sitze ich, schreibe und schaue den Schiffen zu, bis die Sonne untergeht.
Gibt’s einen besseren Platz zum Arbeiten?
Und in der Früh wartet dann dieser haarige Herr auf mich und meinen Morgenkaffee. Nicht, dass ich mich nicht auf Wien freue… so lässt sich’s auch leben!

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