Ich habe meinen Heimflug gebucht. Ein einfacher digitaler Prozess, nicht wahr?
Ich spare euch die Details, am Ende kam heraus: Ich darf in den Flieger, mein Koffer nicht. Ein Bug im Buchungsprogramm. Die beteiligten Fluglinien (eine davon ist rot-weiß-rot) schieben einander die Schuld zu. Ändern können sie es nicht.
In diesem halben Jahr in Kanada habe ich einige solcher „Bugs“ erlebt. Sie ließen sich überlisten, wenn ich Menschen fand, die wussten, wie es geht. Wenn nicht, bin ich auch manchmal ordentlich in der Tinte gesessen (zum Link hier klicken).
Nun sind digitale Prozesse in der Touristikbranche alt und bewährt. Warum funktionieren sie auf einmal nicht mehr? Was ist anders?
Erster Ansatz: Vor Corona es gab genug erfahrene Leute, die das System beherrschten. Jetzt arbeiten sie in besser bezahlten Branchen und die Rookies kennen sich nicht aus. Außerdem sind sie zu wenige und sehen so aus, als würden sie jeden Moment das Handtuch werfen.
Zweiter Ansatz: Digitalisierung und Automatisierung greifen um sich, das ist ja auch in Ordnung so. Damit steigt allerdings auch die Wahrscheinlichkeit von Bugs. Wer sagt denn, dass die Programmierer noch durchblicken? Dass sie – oder die KI im Hintergrund – nicht längst vor der schieren Komplexität kapitulieren?
Fakt ist aber, wir sind von diesen Systemen abhängig. Ohne sie geht gar nichts mehr (ich rede jetzt nicht mehr von der Touristikbranche allein). Für mich ist die Konsequenz, dass ich mir zurück in Wien analoge Back-ups aufbauen werde, wo immer das noch möglich ist. Weil auch schlimmere Dinge passieren können als ein zurückgelassener Koffer.
Auf die will ich vorbereitet sein.










