“You have to make a Whirlpool”

Diesen Satz habe ich von einem klugen Australier, den ich in Thailand traf und dem ich wohl von meinen Kanada-Plänen erzählte.

Was er mit dem Whirlpool meint, wollte ich wissen. Nun, antwortete der Australier, Wasser ist träge. Es von Hand in Bewegung zu versetzen ist anstrengend. Anfangs tut sich gar nichts. Außer, dass man einen Muskelkater bekommt.

Ich wollte diese Kanada-Reise machen, seit ich ein Twen war. Nie hat es gepasst. Erst waren die Eltern zu alt, dann kamen der Job, der Mann, die Kinder. Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Du musst dranbleiben, sagte der Australier. Den Whirlpool nie aus den Augen verlieren.

Irgendwann setzte ich mir eine Deadline. Sammelte Infos, spann krause Ideen (erwähnte ich schon, dass ich mit einem orangen Jeep Renegade fahren will?), diskutierte sie mit Vertrauten.

Es wird leichter, sagte der Australier, wenn sich das Wasser endlich dreht. Dann bekommt es Eigendynamik.

Es gab Hürden. Welches Visum brauche ich? Wie viel Geld? Wer passt auf das Haus auf? Wer auf die Katze? Aber auch Hilfe, selbst unerwartete. Die Kunden! Die Handelskammer! Die Familie! Die Freunde! Die vergangenen drei Monate ritt ich auf einer Welle von Zuneigung. So viele liebe Menschen!

Und irgendwann, sagte der Australier, wenn du bereit dafür bist, dreht sich der Whirlpool ganz von selbst, wie ein Strudel, reißt dich mit, saugt dich in ein Flugzeug und spuckt dich auf der anderen Seite des Atlantiks wieder aus.

Hello Toronto, here I am!

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