Ich sag’s gleich: Ich mag keine SUV in der Stadt. Pickups noch weniger. Es entschließt sich mir nicht, warum man drei Tonnen Metall, Plastik und Elektronik antreiben soll, um ein Menschlein von, sagen wir, 80 Kilo von A nach B zu bringen.
In Wien-Penzing steht ein Pickup. Ich hasse ihn. Er steht in einer engen Kurve, blockiert zwei Parkplätze und ragt weit in die Straße hinein. Er steht immer an derselben Stelle, also wird er wohl selten benutzt.
In Kanada wirken Pickups nicht ganz so falsch. Es gibt Platz genug und die patenten Kanadier machen den Eindruck, als müssten sie ständig einen Wäschetrockner, einen Rasentraktor oder einen Elch transportieren. Komisch nur, dass die Ladeflächen immer leer sind.
Kürzlich lernte ich einen Studenten kennen. Ich mochte ihn wirklich. Wohnort, Uni und Arbeitsplatz hatte er in zwei Kilometern Umkreis. Er fuhr einen Pickup.
Warum?, fragte ich ihn.
Weil er cool ist, antwortete er.
Er frisst dich arm, stellte ich fest.
Stimmt, antwortete er. Aber Benzin kostet hier nicht so viel wie in Europa. (Anmerkung: Gut informierte Kreise flüsterten mir zu, das ein voller Pickup-Tank 250 kanadische Dollar, also 182 Euro kostet.)
Sag ehrlich, bohrte ich weiter: Was transportierst du damit?
Er dachte kurz nach, dann sagte er: Wenn ich zum Radfahren fahre (!), muss ich nur das Rad auf die Ladefläche werfen. Das ist praktisch.
……
Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Doch, eines noch: Heute habe ich meinen ersten beladenen Pickup gesehen. Er transportierte einen Malerkübel.