Aktuell wandere ich durch die Niederungen des Buchmarketings. Und erlebe interessante Dinge.

Falls ihr es nicht wusstet: Buchverlage tun nicht viel für ihre Autoren. Sie drucken ein Buch, stellen es in die Verzeichnisse und das war’s. Jegliches Marketing liegt bei einem selbst.

Halte Lesungen, riet mir ein Insider.

Also rief ich einen Buchhändler mit lokalem Bezug an. Dabei entspann sich folgender Dialog.

Ich: nenne meinen Namen, den lokalen Bezug, dass ich ein Buch geschrieben habe und fragen möchte, unter welchen Umständen eine Lesung bei ihm möglich ist.

Er (unwirsch): „Do kennt‘ jo jeda kumman. Kennt Se jo ka Mensch!“

Ich (professionell lächelnd): „So schlimm ist es nicht.” Dann sage ich ihm, dass ich lange Jahre „Presse“-Redakteurin war und für dieses Buch nach Kanada gegangen bin. Ich leite ihn auf meine Homepage, damit er sich ein Bild machen kann.

Er: (tippt irritiert, lange Pause, dann sichtlich überrascht): „Ah, Se san jo do wer. Oba Kanada interessiert kaan. Waun Se a geflüchteter ukrainischer Schriftsteller waan…“

Ich: bedaure, kein geflüchteter ukrainischer Schriftsteller zu sein und beende das Gespräch. Das wird nix mehr.

Nachher frage ich mich, ob dieses Telefonat irgendeinen Wert hatte. Immerhin, ich weiß jetzt, dass ich “ja doch wer” bin und das Ganze taugt als Anekdote.

Andere waren übrigens nicht so zimperlich. Aktuell halte ich bei zwei Lesungen im Oktober. To be continued.

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