Von diesem zweiten Steuertipp für “Die Wirtschaft” habe ich einstweilen nur den Link. Und natürlich meinen Originaltext:

Inventur dann, wenn sie gut passt
Um den Jahreswechsel herum quälen sich viele Handwerks-, Gewerbe- und Handelsbetriebe durch eine ungeliebte Pflicht: die jährliche Inventur zum Bilanzstichtag. Da wird das Geschäft geschlossen (Umsatzeinbuße!) und wenig euphorische Mitarbeiter zählen die Waren- und Lagerbestände durch. So wichtig das für das Jahresergebnis ist: Die Begeisterung rund um die Feiertage hält sich in engen Grenzen.

Der Wiener Steuerberater Christian Buczolich (cbuczolich.at) weiß eine Alternative: die „permanente“ Inventur. Hier wird dann gezählt, gemessen und gewogen, wenn gerade wenig zu tun ist oder wenn die Lagerbestände niedrig sind. Unterschiedliche Warengruppen oder Lagerorte dürfen zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst werden. Plakatives Beispiel: die Nägel im März und die Schrauben im Mai. Hauptsache, alles wird einmal im Jahr korrekt inventiert.

Voraussetzungen für diese permanente Inventur sind eine gut organisierte Buchhaltung und ein funktionierendes Warenwirtschaftssystem, das Bestandsveränderungen verlässlich fortschreibt. Nur dann kann man davon ausgehen, dass die Bestände auch zum Bilanzstichtag korrekt sind. Ausgenommen sind wertvolle Wirtschaftsgüter und solche mit unkontrollierbaren Abgängen, etwa durch Schwund, Verdunsten, Verderben oder Zerbrechen.

Natürlich darf auch eine permanente Inventur nicht chaotisch und „irgendwann“ durchgeführt werden. Den Plan dafür erstellt man am besten im ersten Quartal. Dazu gehören:

  • Erfassen aller Lagerorte (Verkaufsraum, Innen-/Außenlager, Gefahrenstofflager usw.)
  • Räumliches Abgrenzen von Fremdlagerbeständen
  • Aufteilen der Lagerorte in klar abgegrenzte Aufnahmebereiche
  • Zeitplan (Tipp: wochenweise) für die jeweiligen Bereiche und Bestimmen der verantwortlichen Mitarbeiter
  • Vorbereiten von Inventur-Aufnahmelisten
  • Planen der Abweichungsanalysen und Bewertungskriterien für Altbestände.

Die permanente Inventur hat einige Vorteile gegenüber der Inventur zum Bilanzstichtag. Arbeitsaufwand und Personaleinsatz fallen in die Saure-Gurken-Zeit, dadurch kommen keine Extrakosten und Umsatzeinbußen zustande, weil keine Geschäfte geschlossen und keine Überstunden bezahlt werden müssen. Stress und Fehleranfälligkeit fallen weg und die Mitarbeiter sind besser drauf als zu Sylvester. Na, wenn das nichts ist?

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