Diese Kolumne ist am 4. November in Print in der ÖGZ erschienen, online habe ich sie noch nicht gefunden. Hier ist mein Originaltext.

Heute geht es um «Lean» Management, am besten als «schlank» übersetzt. In den 1950ern bewies der japanische Toyota-Ingenieur Taiichi Ohno, dass Autos besser und billiger vom Fließband laufen, wenn man zwei Regeln befolgt: Muda = Verschwendung vermeiden und Kaizen = stetige Verbesserung anstreben.

Heute ist das wieder hip, weil es so gut zur Nachhaltigkeitsdenke passt. Auch bei uns im Hotel, im Restaurant. Muda ist nämlich nicht nur offensichtliche Ressourcenverschwendung, also von Lebensmitteln, Strom und Wasser. Muda steckt auch in Abläufen:

  • Bürokratische Prozesse – vereinfachen!
  • Doppelgleisige Arbeit – zusammenlegen!
  • Umständliche Informationssuche – verkürzen!
  • Ineffiziente Meetings – straffen!
  • Versickernde, schiefe, unvollständige Kommunikation (ein Riesenthema!) – durchgängig machen!
  • Falsch eingesetzte Menschen, die abspringen – besser machen!

Taiichi Ohno hatte auch eine interessante Ansicht zum Thema Entscheiden: Westliche BossInnen legen sich gern auf eine Option fest und verschwenden (Muda!) viel Energie zu beweisen, dass diese die richtige war. Ohno drehte das um: Man verfolge mehrere vielversprechende Optionen und sortiere eine nach der anderen aus. Die finale Entscheidung fälle man im «letzten verantwortungsvollen Moment», ab dem jede weitere Verzögerung mehr kostet als sie bringt. Denn auch das wäre Muda.

Botschaft angekommen? Muda ist überall. Den meisten Teams macht es Spaß, ihm nachzuspüren und eigene Lösungen vorzuschlagen. Sie als BossIn müssen es nur anstoßen und zulassen. Kaizen, die stetige Verbesserung, kommt dann ganz von selbst.

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